26. März 2013

prägende kindheitssätze

Kennt ihr das? Eure Eltern hatten Sätze auf Lager bei denen ihr innerlich die Augen verdrehten und mit den Lippen unhörbar mitsprachen. Sätze, die immer wieder kamen. Sätze, die ihr NIEMALS bringen wolltet, wenn ihr mal in der Erzieherrolle seid.

HA!

Und da kommt der Tag X, wo ihr euch den genau gleichen Satz sprechen hört, wie ihr ihn bereits vor Jahren von eurer Mutter oder eurem Vater gehört habt! Und entweder seid ihr völlig überzeugt von dieser jahrealten Weisheit oder ihr fragt euch grad, warum um Himmels Willen ihr diesen Satz ausgesprochen habt!

Einer meiner prägenden Kindheitssätze waren unter vielen anderen dieser:
"I ha da ned gärn!" - "De essischs ungärn!"
("Ich ess das nicht gerne!" - "Dann isst's du ungerne!")

Ein anderer Satz, an den ich mich noch heute erinnern kann (und er kam eigentlich nur einmal!) und mich nervte und traurig machte, war die Aussage von meiner Mutter, als ich Erstklässlerin Querflöte spielen lernen wollte. Sie meinte: "Zuerst musst du Blockflöte lernen." Ich glaub, am meisten nervte mich, dass sie Recht hatte und zuerst meinen Durchhaltewille sehen wollte, bevor sie so ein teures Instrument anschafften. Nach einem Jahr spielte ich nicht mehr Blockflöte (da spielten aber noch weitere Gründe mit!!! Nur zu meiner Verteidigung!)! Jedenfalls hab ich letztens genau diesen Satz meiner Erstklässlerin auf der Wohngruppe gesagt. Ich reflektierte mich bereits während ich es aussprach und versuchte zu mildern: "Querflöte bietet die Musikschule gar noch nicht an in der zweiten Klasse (was auch so ist!)!" Ich glaube (oder hoffe ganz fest), dass es sie nicht so getroffen hat, wie mich damals!

Oder dann die Weisheit von meinem Frühaufsteher-Vater: "Wer morgens früh aufstehen will, muss abends zeitig ins Bett gehn!" (Kurze Erklärung am Rande: ICH bin weder ein Spätabendmensch, noch ein Frühmorgenmensch!) Jedenfalls, gerade eben hab ich eine Umfrage unter Studenten ausgefüllt. Das Thema: Aufstehritual. Wie werd ich geweckt, wieviel Zeit brauch ich zum Aufstehn, was mach ich alles Morgens bevor ich aus dem Haus gehe etc. Letzte Frage: falls ich grundsätzlich gut aufstehe morgens, was ist mein Geheimrezept? Ich spontan: genügend Schlaf vorher! Und denke mir: hast ja Recht, Dad! ;-)

Und zum Schluss noch ein gutes Zitat von Antoine de Saint-Exupéry: "Woher ich stamme? Aus meiner Kindheit stamme ich."

Wie wahr!