28. Juni 2012

entspannende pause

Seit ein paar Tagen bin ich extrem angespannt und mit der Zeit nun auch verspannt. Die Gründe: Vorstellungsgespräch, baldiges Probearbeiten, zwei Modulabschlüsse, einen Modulabschluss zum Überarbeiten... und das alles noch in den nächsten acht Tagen vor den Ferien!

Heute brauchte ich eine Pause von meinem Angespanntsein: Ich ging spontan mit drei Mädels in der dorfeigenen Höflibeiz essen! Tat das guuuuuuuuuuuuuuuuuut!!! =D Lachen, Schwatzen, Ferienstimmung, gutes Essen, eine tolle Bedienung - was will  ich mehr?

Da hat meine liebe Mum mit ihrer Karte voll ins Schwarze getroffen! Heute bekam ich sie und da steht drauf:
"Nichts bringt uns auf unserem Weg besser voran als eine Pause."
-Elizabeth Barrett-Browning-

Danke, Mami!

einen hugo, bitte!

Der Sommer ist da!!!!!!!!!!!! =D Und deshalb zu Ehren dieser tollen Jahreszeit eine Top-10-Liste was der diesjährige Sommer bei mir so mit sich bringt:

* Baden im Dorfbrunnen vor dem Haus (da trifft sich Älter und Jung!)
* Glace im Schulcafékühlfach!
* Velofahrt an den Rhein und schöne Steine heimschleppen
* mit offenem Fenster schlafen, den Brunnen pfläschtern hören und keine Bettdecke mehr!
* Sonne mit blauen Himmel und Bergen rundherum *schmacht*
* Flipflops nun auch ausser Haus tragen! ;-)
* neue Sommersprossen willkommen heissen! =)
* die heutige Entdeckung: die Höflibeiz in meinem Dorf! Hat nur im Sommer bei schönem Wetter offen, da sich das Ganze in einem wunderwunderschönen Innenhof abspielt! =D Nichts von der kleinen, hübsch gestalteten Speisekarte hat uns vier Mädels heute enttäuscht! Tipp: Bestellt einen Hugo! =)
* Coldplay mit Viva La Vida! Mein Auszeit-Sommer-Ferien-Lied schlichtweg! Erinnert mich an eine tolle Inselzeit.... *seufz*
* Vorfreude auf Zeltferien am schönen Murtensee!

Einen herrlichen Sommer wünsche ich euch allen!!!!

8. Juni 2012

heimat

"Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern wo man verstanden wird."

- Christian Morgenstern (1871 - 1914), dt. Lyriker -

4. Juni 2012

grenzüberschreitung

Als Sozialpädagogik-Student erlebt man allerhand! Wie zum Beispiel letzte Woche: EAP-Tage. Übersetzung: Erlebnis-Abenteuer-Pädagogik-Tage. 12 Studenten plus 2 Dozenten in der Wildnis. Schlafen in einer Hütte in den Bergen ohne laufendes Wasser, ohne Strom und ohne Toilette. Herrrrrrlich! =D

Und dann meine persönliche Grenzüberschreitung. Abseilen an einem Felsen. Ich dachte und sprach: "Das habe ich auch schon gemacht. Der Übergang zur Wand 'runter ist zwar krass, aber nachher ist's schön!". Ich stieg in den Klettergurt, klickte den Verschluss meines weissen Helmes zu und stieg auf den Felsen hoch.

Und dann...

...dann überkam mich eine Panik. Ich war völlig blockiert. Kauerte am Boden zwischen den Seilen und bewegte ich mich nicht mehr. Die Tränen schossen mir in die Augen, liefen mir die Wangen hinunter und ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.

Höhenangst.

Was machte ich bloss auf diesem Felsen oben? Und wenn ich mich nicht abseilen lassen würde, wie würde ich bloss wieder dort 'runter kommen?

Ich war und fühlte mich wie das sprichwörtliche Häufchen Elend.

Konzentration. Atmen. Tief atmen. Mein Dozent, die Ruhe in Person, gibt mir Zeit. Viel Zeit. Eine weitere Studentin, die zum zweiten Mal oben ist, versteht meine Blockade. Sie geht vor mir 'runter und gibt sich ruhiger und lockerer als sie sich wirklich fühlt, um mir nicht weitere Angst zu machen. Ich bemerke es und finde es lieb von ihr. Eine andere Studentin nervt mich eher mit ihrem gut gemeinten "es ist nicht so schlimm". Nach weiteren drei Studenten bin ich soweit. Nochmals tief durchatmen. Aufstehen. Immer nur an den nächsten Schritt denken. Das eine Seil durchziehen. Am Karabiner befestigen. Karabiner zuschrauben. Das andere Seil am Klettergurt befestigen. Okay. Atme ich noch? Um es einfacher zu machen, kann ich auf die Knie und dann rückwärts über die Kante rutschen. Ich verbanne jeden Gedanken an die Höhe und wie es unter mir aussieht. Einfach nur an jeden nächsten Schritt denken. In der Mitte der Wand beginne ich das Abseilen zu geniessen. Noch etwas steif, mit trockenen Tränen auf den Wangen und einem glücklichen Lächeln komme ich unten am Boden an und werde von meinem Mitstudenten mit freudigem Gejohle begrüsst! Der eine hat mich gefilmt, wir klatschen uns ab und er macht ein Exlusiv-Interview mit mir.

Und ich? Ich klettere gleich nochmals auf den Felsen hoch um mich nochmals abseilen zu lassen! =) Schliesslich habe ich gerade eine enorme Grenzüberschreitung hinter mir und hab wahnsinnig viel da hinein investiert. Da muss ich einfach nochmals gehen und es diesmal von Anfang an versuchen zu geniessen. Als ich da oben wieder beim Dozenten stehe, kann ich sogar über einen Witz lachen. Und ich geniesse das Kompliment eines anderen Mitstudenten und sehe Stolz und Freude über meine Grenzüberschreitung in seinen Augen. Zwar kann ich auch beim zweiten Mal nicht hinunterschauen und auch bei diesem Mal darf ich mir gar nicht vorstellen wie hoch oben ich bin und wie tief 'runter es geht. Aber ich geniesse es. Und ich halte unterwegs an, um mich von einer Mitstudentin fotografieren zu lassen. Was für ein persönlicher Erfolg. Was für ein Stolz erfüllt mich. Stolz auf mich! Als die anderen mir ihren Stolz über meinen Erfolg mitteilen, kann ich freudig aus ganzem Herzen antworten: "Danke! Ich bin auch stolz auf mich! Und wie!"

Und nun? Jetzt kommt der erlebnis-abenteuer-pädagogische Transfer in den Alltag. Was man da alles 'reinpacken kann! =)

***Im Gegensatz zum Unabhängigseinwollen, wollte ich da oben ganz gerne wieder abhängig sein! Wann ist es gut unabhängig oder abhängig zu sein? Und von wem?

***Traue ich mir manchmal etwas nicht zu und die Angst davor blockiert mich und hindert mich davor es auszuprobieren?

***Vertraue ich meinen Mitmenschen? Vertraue ich Gott? Vertraue ich darauf, dass er mich nicht hängen lässt? 

***Was bedeutet mir das Ausstrahlen von Ruhe und von Sicherheit von Leitungspersonen?

***Manchmal hilft es Herausforderungen in kleine Schritte zu unterteilen und sich nicht vom ganzen Berg (oder Felsen) einschüchtern zu lassen.

***Erfolge sind das Feiern wert!!! Und wenn sich andere mit mir freuen, tut das enorm gut!

Na? Lust bekommen auf eine persönliche Grenzüberschreitung? Ihr dürft euch gerne bei mir melden! Ich leite euch dann an meinen kletterbegeisterten Mitstudenten weiter, dessen Idee das Abseilen am Felsen war. ;-)